Nach dem „Schnäppchen“ beim Kauf des Alten Zollamtes jetzt ein buntes vielfältiges Nutzungskonzept für die Stiftung Landdrostei, mit Ausstrahlung für die Kultur in der Stadt Pinneberg und im ganzen Landkreis? Diese Frage wurde lebhaft diskutiert im Kulturforum der Kreis Pinneberger SPD. Sprecherin Beate Raudies, die SPD-Landtagsabgeordnete und Landtagsvizepräsidentin aus Elmshorn, hatte die Künstlerische Leitung der Stiftung Stefanie Fricke zu einem ersten „Brainstorming der guten Ideen“, so Beate Raudies, eingeladen hatte. Stefanie Fricke hob dabei besonders den engen konzeptionellen und räumlichen Zusammenhang der beiden denkmalgeschützten Gebäude hervor, wobei die räumliche Nähe in der Aussprache noch um das Pinneberg Museum erweitert wurde – auch dieses liegt in unmittelbarer Nähe zur Landdrostei.
Darin wurde die Chance für eine in dieser Form im Kreis Pinneberg einmalige Verbindung von historischem Museum, klassischem Gebäude für Kunst und Kultur und einem „bunten, vernetzten und jungen Konzept“ für das Alte Zollgebäude gesehen, so ein Tenor in der Diskussion. Die Leiterin der Landdrostei sieht einen doppelten Nutzen auch darin, dass mit dem notwendigen Umzug von bisherigen Verwaltungsräumen aus der Drostei in das Zollamt auch neue Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen im klassischen Gebäude geschaffen werden. Stefanie Fricke: „Sogar der Einbau eines Fahrstuhls kann wieder neu geprüft werden, was die unbedingt wünschenswerte Barrierefreiheit endlich möglich machen würde.“ Eine ganz andere Chance bietet das Alte Zollamt bei der Ansprache von Kindern und Jugendlichen. Stefanie Fricke: „Der alte Holzfußboden in der Drostei ist leider wirklich nicht dazu angetan, dass Kinder hier mit Kunst und eigenem Malen umgehen lernen. Da bieten die drei räumlichen Etagen im Zollamt doch ganz andere Möglichkeiten.“ Auch Räume für Veranstaltungen bis zu 60 Personen und kleinere Ausstellungen sowie die Mitnutzung für Ehrenamtliche aus anderen Kulturvereinen seien vorstellbar. Dazu ist jetzt eine intensive Prüfung der Statik vorgesehen, um die drei Etagen möglichst effektiv durch Umbauten nutzen zu können.
Auch die Barrierefreiheit über den Bau eines Fahrstuhls und die Zugänglichkeit gegenüber dem Hauptgebäude in der Drostei gehört in dieses Raumkonzept. „Der Charme des ganzen Ensembles wird auch davon abhängen, dass es eine attraktive räumliche Gesamtgestaltung gibt einschließlich der Grünflüchen und der Wegeverbindungen“, so die einhelligem Auffassung bei er Veranstaltung. Wie Beate Raudies mit Dank an die Referentin und alle Gäste ankündigte, will das Kulturforum den Entwicklungsprozess rund um Drostei, Altes Zollamt und Stadtmuseum auch in Zukunft intensiv weiterverfolgen. „Die Chancen hier sind so groß. Das muss jeden Kulturbegeisterten förmlich herausfordern und zum Mitdenken animieren“, so die Sprecherin des Kulturforums.